§ 496b.
Erster Hauptteil: Landschaftskunde.
6
3. Was ist im einzelnen zu sagen über:
A. Bayrische Alpen,
§ 54-58.
e. S.
B. 1. Südd. Hochebene,
§ 60—64.
Donau
Brege
Brigach
Donaueschingen
Sigmaringen
Ulm |
Donauwörth
Ingolstadt (•)
Regensburg ^
Straubing Q
Passau Q
r. Iiier
Kempten
1. Wörnitz
r. Lech (mit Wertach)
Augsburg D
Lechfeld
I. Altmühl
Solnhofen
Ludwigskanal
Amper. Ammersee
Starnberger (oder Wiirm-)Scc
München ^
Landshut Q
r. Inn
4. Tie Städte sind nach politischen Gebieten zu ordnen
1. Algäuer Alpen.
2. Bayrische Alpen
Wetterstein geb.
Zugspitze 3000 m
Partenkirchen
Ober-Ammergau
Karwendel
Bayrische Königsschlösser
3. Berchtesgadener Alpen
Königssee
Watzmann 2800 m
Berchtesgaden
Reichenhall
B. 2. Oberpfalz,
§ 65.
Nab (Fichtel- und Wald-)
r. ein Nebenfl., daran
Amberg Q
Regen
C. Böhmerwald, § 66.
Arber 1460
Tauserpaß
Bayrischer Wald
Der Pfahl
D. Fichtelgebirge, § 71
Schneeberg 1050
Wunsiedel +
Saale
Hof □
Main (weißer)
Kulmbach Q
Nab
Eger
Bgcr A
§ 496b. Die Oberrheinische Tiesebene und ihre Randgebirge (zu § 73—102).
a) Charakterisierung.
Die Oberrheinische Tiefebene. Eine im Tertiär-Zeitalter entstandene Grabenversenkung von
fast 300 km Länge und 30 km Breite, später durch (glaziales) Erdreich von den Alpen und
den Randgebirgen zum Teil wieder ausgefüllt. An den randlichen Bruchlinien Warm-
quellen; über einem Spalt in der Ebene der Kaiserstuhl. In der Mitte der Rhein, ursprüng-
lich ein netzartiges Wildwasser, jetzt „die längste gefesselte Flußstrecke der Erde" (Rhein-
strecke Quelle-Basel s. §§ 90—93). — Je weiter nach den Rändern, desto fruchtbarer (Löß).
Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Tabak. Die Bergabhänge beiderseits überaus lieblich. Das
Klima das mildeste in Deutschland. Nördl. Fortsetzung über Frankfurt hinaus die frucht-
bare Wetterau. — Acht Großstädte! Bis Karlsruhe hinauf fliehen die Siedelungeu den
Rhein (Grund?).
Schwarzwald und Wasgenwald. Zwillingsgebirge (Nachweis! 94—96). Die Steilabhänge
zur Tiefebene von zahlreichen Bächen in herrlichen, gewerbreichen Tälern durcheilt. Aus-
Nutzung der Wasserkraft: im Schwarzwald besonders Holz- und Metallindustrie (be-
rühmter Uhrenbau), im Wasgenwald überwiegend Spinnerei und Weberei; herrliche
Gebirgsbahnen (97). — An den Bruchlinien Bäder (Baden-Baden, Wildbad 99).
An den Wasgenwald schließt sich nördl. die (Bunt-)Sandsteinfläche der Hardt an,
die im O. die weinreiche Vorderpfalz, im W. das ärmliche Westrich bildet. Noch weiter
nördl. der vulkanische (Porphyr-)Kegel Donnersberg. Westl. davon das Saarbrückener
Kohlenlager.
Die nördl. Fortsetzung des Schwarzwaldes bildet das gut angebaute Neckar-Bcrg-
land oder der Kraichgau (Trias, und zwar Muschelkalk und Keuper) und jenseits des steil-
wandigen Neckar-Durchbruchs (Heidelberg) der kristallinische, im W. sehr freundliche Oden-
wald (Bergstraße, Malchen; Nibelungensage 102).
b) Stoffeinprägung.
1. Es sind die Eintragun gen zu benennen, die Skizze 200 im Gebiet der Oberrheinischen
Tiefebene hat. — Welche politischen Gebiete gehören hierher?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
§ 497 e.
Erster Hauptteil: Landschaslskunde.
12
Der Thüringer Wald, § 216—219. Langgestrecktes, geologisch
mannigfaltiges Kettengebirge (Horst) mit vielen lieblichen
Quertälern und mit schöner Bewaldung. Zahlreiche gute Wege
und Pfade, „Deutschlands Park"; Stammesscheide zwischen
Thüringern und Franken. Verhältnismäßig mildes Klima. —
Schieferbrüche. Wenig, aber vorzügliches Eisen (Suhl das
„deutsche Damaskus"). — Industrie (z. B. Spielwaren).
Der Harz, § 220—236. Scharf abgerundetes Massengebirge (Horst), in
Form einer halben Ellipse. Den ältestenformationen angehörig.
Bildet eine Hochfläche mit abgerundeten Kuppen (z. B. Brocken).
Namentlich im steilen Nordrand tief eingesägte Täler von großer
Schönheit (Bode, Holzemme, Ilse, Oker); reich an Erzen (231).
namentlich an Kupfer (Mansseld), — Salz- und braunkohlen-
reiche Umgebung von großer Fruchtbarkeit (§ 237—240).
Das Eichsfeld. Eine (Muschelkalk-)Hochfläche, die zur Werra mit
malerischem Steilrand abbricht. Zu Unrecht als besonders rauh
und unfruchtbar verrufen.
Abbildung 137. Thüringen.
b) Stoffeinprägung.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 187 zu benennen. — Welche politischen Ge
biete gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ein
zeichnuugeu zu machen.
3. Was ist im einzelnen zu sagen über:
Saale, §212. Unstrut, § 211. Thüringer Wald,
(U0j |~~|) Mühlhauscn A
Saalfeld Langensalza O
1. Schwarza r. Gera
Schwarzburg Erfurt ^
Rudolstadt O L Helme
Jena Hl Nordhausen A
I jjm Goldene Aue
Weimar A Kyffliäuser
Naumburg A
Weißenfels /\
Roßbach
Lützen
Merseburg Q
Halle %
Beniburg A
4. Die Städte sind nach politischen Gebieten zu ordnen.
§ 216—219.
Beerberg 980
Inselsbcrg 910
Eisenach Q
Wartburg
Hörselberg
Suhl O
Memmgen Q
Hildburghausen Q
Sonneberg Q
Frankenwald
Harz,
§ 210-236.
Brocken 1140
Klansthal Q
Zellerfeld (]
Goslar (•)
Rammeisberg
Ilarzburg
Ilsenburg
Wernigerode
Andreasberg
Mansfeld |-
Eislcben Q
Bode
Thale
Quedlinburg A
Umgebung des
Harzes, §237—240.
Brauusch weig D
Wolfenbüttel Q
Magdeburg ^
Burg
Schönebeck 'Q
r. Selke
1. lloltemmc
Wernigerode Q
Halberstadt ^
Staßfurt Q
Leopoldshall
§ 497 e. Sachsen und seine Rand-
gebirge (zu § 242—250).
a) Charakterisierung.
Das Erzgebirge, § 243—250. 150 Km
langes, einseitiges Horstgebirge aus
Gneis; steiler Abbruch nach S., hier
an der Bruchlinie zahlreiche vulkanische
Ergüsse und Mineralquellen; die nach
N. geneigte Hochebene von Flüssen
zerschnitten, allmählich in das meist
fruchtbare sächsische Flachland (261)
übergehend, das bis an den Fläming
reicht. — Erzreiches Gebirge (Silber,
Blei); im Mittelgebirge das Zwickauer
Steinkohlenlager. Überreich bevölkert,
Abbildung 188. Die thüringisch-sächsische Bucht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
§ 498erster Hauptteil: Landschaftskunde. Ig
Das ostdeutsche Binnenland (§313—331). Drei Hauptteile: der Nördl. und Südl. Höhenzug,
dazwischen eine große, vielfach versumpfte Mulde (das Gebiet der Urftröme). Wenigstens
zweimal vereist gewesen.
1. Der Nördl. Höhenzug (§ 313—318); durch Flußtäler in vier Teile zerlegt (Hol-
steinischer, Mecklenburgischer, Pommerscher und Preußischer Höhenrücken): die Platten
nur fruchtbar, wo der (obere) Geschiebeton freiliegt (Ostholstein, Nord-Mecklenburg, der nörd-
liche Teil der Preußischen Platte): dagegen unfruchtbar, wo der obere Geschiebeton noch
wieder von Decksand überlagert wird (Pommerscher Höhenrücken). Hohe landschaft-
liche Schönheit aus den Seenplatten (Holsteinische Schweiz 339, Masurische Schweiz
315 usw.). Im Samland Bernstein (314).
Das Vorland namentlich in Vorpommern fruchtbar, am fruchtbarsten aber in den
Mündungsgebieten der Ströme, ganz besonders im Weichseldelta (316).
2. Der Südl. Höhenzug, § 319 (Oberschlesische Platte, Katzenberge, Niederlau»
sitzisches Hügelland, Fläming ^Lüneburger Heide^) fast ganz mit (unterem Geschiebe-)Sand
bedeckt: (von der zweiten Vereisung freigeblieben): unfruchtbar; lebhafte Industrie (Tuch-
industrie der Lausitz).
3. Die große Talungsmulde (§ 319—331); a) am niedrigsten in dem bruch- und
moorreichen Brandenburg (§319—330), wo die drei Urftrombetten sich vereinigen; hier
großer Wasserreichtum, viele Kanäle in den Urftrombetten; die höheren Flächen sandig,
zu großen Teilen mit Kiefernwäldern bestanden; b) in Posen (331) höhere und größere
Platten, weniger Urstromtalungen; der (obere) Geschiebeton meist frei, desbalb ergiebiger
Ackerbau.
Abbildung 191. Ostdeutsches Tiefland.
Zugleich auch für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Posen und Pommern und für Mecklenburg bestimmt.
b) Stofseinpriigung.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 191 zu benennen. — Welche politischen Gebiete
gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind aus Grund der folgenden Tabelle weitere Ein-
Zeichnungen zu machen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
21 Einpräge- und Wiederholungsheft. § 593.
Rgbz. Trier: Trier G an? Älteste Stadt Deutschlands, mit großartigen Ruinen aus der
Römerzeit (Porta nigra, Kaiserpalast, Amphitheater u. a.); im Mittelalter Erzbischosssitz.
— Saarbrücken #, Kohlenlager. 6. August 1870! Benachbart Neunkirchen, Saar-
louis u. a. Industriestädte.
§ 503. Provinz Hessen-Nassau (16 Tsd. qkm, 2x/4 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 358.
2. Wirtschaftliches (§ 358.6) a) Landwirtschaft: Ungünstig die vielen Gebirge, sehr
fruchtbar Rheingau (Weinbau!), Wetterau, überhaupt die Täler und Mulden. Großer
Wiesenreichtum, deshalb viel Viehzucht. Waldreichste Provinz (40% 2mb). b) Bergbau
bedeutend; große Mengen Eisenerz an der Lahn; Braunkohlen im Westerwald, am Meiß-
rter usw.; Dachschiefer im Rheinischen Schiefergebirge
(z. B. bei Kaub); zahlreiche Mineralquellen (Wies-
baden, Ems, Homburg, Selters), c) Handel:
Frankfurt ist einer der großen Handelsmittel-
punkte Deutschlands.
3. Städte. Rgbz. Kassel: Kassel H, an? Früher
Residenz der Kurfürsten. Seit 1866 rasch zu einer
der schönsten Städte Deutschlands angewachsen.
Berühmte Gemäldesammlung. Benachbart Schloß
Wilhelmshöhe in einem prächtigen Park am
Habichtswalde. Napoleon 1870! —Marburg O,
schön gelegene Universitätsstadt an? — Fulda 0,
alter Bischofssitz, Bonifatius Grab im Dom. —
Hanau am Main; Silberschmuckfabriken,
Diamantschleiferei. — Schmalkalden, abseits am
Thüringer Walde.
Rgbz. Wiesbaden: Wiesbaden G, in geschützter Lage
am Fuße des Taunus, Warmquellen, besuchtestes
Bad Europas.—Andere Taunusbäder: Schlangen-
bad, Langenschwalbach undhomburg vor der
Höhe (benachbart die Saalburg). — Mineral-
quellen haben ferner z. B. Ems und Fachingen,
beide an der Lahn, Niederselters und Soden.
— Limburg a. d. Lahn, stattlicher Dom. — Frankfurt a. M. W, wegeu der fruchtbaren
Umgebung (z. B. die Wetterau) und als Straßenknoten seit alters eine reiche Handelsstadt.
Viele Juden, z. B. Rothschild. Früher Kaiserwahlen und -krönungen im Dom, Festmahl
im Römer. Geburtsort Goethes. 1815—1866 Sitz des deutschen Bundestages. Frank-
furter Friede 10. Mai 1870. Als preußische Stadt durch Handel und Industrie stark ausge-
blüht. — Im benachbarten Höchst bedeutende Farbwerke. — Weinorte im Rheingau:
Geisenheim, Rüdesheim, Aßmannshausen. — Kaub, 1. Januar 1814!
§ 504. Provinz Sachsen (25 Tsd. qkm, 3 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 359.
2. Wirtschaftliches (§ 359.6). Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind außerordentlich
günstig, a) Die Landwirtschaft nimmt die erste Stelle in Prenßen ein (hervor-
ragend fruchtbare Gegenden: das ganze nördliche Vorland des Harzes, besonders die Magde-
burger Börde; die thüringischen Mulden, z. B. die Goldene Aue; dagegen sandige Striche
rechts von der Elbe und in der Altmark). Außer Getreide- großartiger Zuckerrübenbau; die
Provinz Sachsen erzeugt den 4. Teil des deutschen Zuckers. Gemüse- und Blumeu-
zucht (z.b. Erfurt, Quedlinburg), b) Hervorragend auch der Bergbau: der Eisleben-
Mansfelder Bezirk liefert 3/4 des deutschen Kupfers; reiche Salzgewinnung (Staßfurt,
Halle, Schönebeck); Braunkohlen auf beiden Seiten der Saale, z. B. bei Halle, e) Auch
Industrie bedeutend: Zuckerfabriken (f. oben), chemische Industrie (auf Gruud der Staß-
furter Abraumsalze), Braunkohleuiudustrie (Paraffin, Grude usw.), Gebirgsiudustrie des
Thüringer Waldes, d) Infolge der reichen Erzeugnisse und der zentralen Lage auch der
Abbildung 196. Provinz Hessen-Nassau.
1:5 Mill.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Rgbz August Rgbz Napoleon Rgbz Taunusbäder Rothschild Goethes
Zweiter Hauptteil: Staatenkunde.
22
Handel bedeutend (Wasserstraßen: Elbe und die nach Osten abzweigende Linie Plauescher
Kanal, Havel-Oder-Spree-Kanal usw.).
3. Städte. Rgbz.magdeburg: Magdeburgs an einer guten Übergangsstelle, starke Festung,
Handels- und Fabrikstadt (Zuckerrüben in der fruchtbaren Magdeburger Börde!); Zer-
störuug 20. Mai 1631; im Dom das Grab Kaiser Ottos I., der M. gegründet hat. — Im Vor-
ort Buckau das Kruppsche Grusouwerk. — Schönebeck, an?, erste Saline Deutschlands.
— Staßsurt, an?, Kochsalzgewinnung,
vor allem aber „Staßfurter Abraum-
salze". — Im fruchtbaren Harzvorlande:
Aschersleben A; Quedlinburg A,
sehr alte Stadt an? Grab Heinrichs I.
im Dome, Gemüse- und Blumenzucht;
Halberstadt ch Ju der sandigen Alt-
mark Stendal, Bahnknoten. — Be-
nachbart Tang er münde, an? —Salz-
wedel.
Rgbz. Merseburg: Merseburg 0), an?, 933
(Riade). —Halle a. S. #, neben Leipzig
der Mittelpunkt der sächs.-thüring. Bucht;
starke Salzquellen („Halloren"), benach-
bart reiche Braunkohlenlager (Paraffin-,
Grude-, Farbenerzeugung); Universität,
Franckesche Stiftungen. — Im Unterharz
Eisleben A, Luthers Geburtsort, und
Mausseid, beide mit Silber- und be-
sonders mit Kupserschieferbergbau. —
Wittenberg Q, die Lucherstadt, früher
Universität und Residenz; Torgau, 1760, beide an? Industriestädte: Weißenfels A
und Naumburg A, an?; Zeitz A an der Weißen Elster. Benachbarte Schlachtörter:
Lützen 16. Nov. 1632, Großgörschen 1813, Roßbach 5. Nov. 1757, Auerstädt 14. Okt.
1806; an der Elbe noch Mühlberg 1547.
Rgbz. Erfurt: Erfurt G, mit ausgedehnten Gärtnereien und großartiger Blumenzucht, zu
Luthers Zeit Universität. — Langensalza 1866. — Mühlhausen in Thür. [~], an? —
Nordhausen A, in der Goldenen Aue; Branntweinbrennereien. — Abseits, an der Süd-
seite des Thüringer Waldes, Suhl, Gewehrfabriken.
§
Abbildung 197. Provinz Sachsen. 1 : 5 Mtll.
505. Provinz Brandenburg (40 Tsd. qkm, 4 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 360.
2. Wirtschaftliches (§ 360.6). a) Landwirtschaft: Trotz des Sandlandes (nur 10^, sin
Tonboden) wird der Ackerbau
eifrig betrieben; hervorragend
ist der Garten- und Obstbau.
Nächst Hessen-Nassau die Wald-
reichste Provinz (V3 ist Wald;
Kiefernwälder! Sandboden!),
b) Bergbau: Braunkohlen
in der Niederlausitz (bei Sprem-
berg an der Spree und bei
Frankfurta.o.). e)Jndustrie:
Die Niederlausitz eines der
Hauptgebiete der Tuchweberei;
dazu die großartige Industrie
Berlins, d) Der Handel sehr
lebhaft; Berlin der bedeutendste
Binnenhandelsplatz Europas,
Knotenpunkt von Wasserstraßen
und Bahnen.
3. Städte. Stadtbez. Berlin:
Berlin @, mit Vororten und
Nachbargemeinden fast 4 Mill., Abbildung 198. Provinz Brandenburg. 1 : 5 Mill.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
23 Einpräge- und Wiederholungsheft. § 506
in der Mitte des Nordd. Tieflandes, erst Hst. Brandenburgs, dann Preußens und jetzt Deutsch-
lands, nahe der Mündung der Spree in die Havel. Erste Stadt Deutschlands für Wissen-
schaft (besuchteste Universität), Kunst, Industrie und Binnenhandel (Fluß- und Bahnver-
kehr), zweiter Binnenhafen Deutschlands (erster: Duisburg).
Rgbz. Potsdam: Potsdam 4r, herrlich gelegen inmitten der Havelseen- in einem prächtigen
Parke Schloß Sanssouci (Friedrich d. Gr.) und das Neue Palais, die Sommerresidenz
Kaiser Wilhelms Ii. Im Mausoleum der Friedenskirche die Gruft Kaiser Friedrichs Iii.
und der Kaiserin Viktoria. Ostlich der Havel Schloß Babelsberg. —Vororte von Berlin,
alle rasch wachsend: im Westen das reiche Charlottenburg A, mit Schloß und Mauso-
leum (Friedrich Wilhelm Iii. und Luise, Wilhelm I. und Augusta); im Süden Wilmers-
dorf O, Friedenau /X, Steglitz tz (Gärtnereien), Lichterfelde D (Hauptkadetten-
anstatt), Teltow (Rüben), Schöneberg G, Tempelhof O, Rixdorf H; im Osten:
Köpenick Treptow Q (Sternwarte), Stralau, Rummelsburg Lichtenberg
Neu-Weißensee □; im Norden: Pankow Q Reinickendorf A, Tegel Q- —
Ostwärts von Berlin Rüdersdorf mit Kalksteinbrüchen, südwärts Großbeeren (1813).
— Spandau Festung, wo an der Havel?; Gewehrfabriken, Juliusturm. — Branden -
bürg G, das alte Breunabor, und Rathenow A, die Brillenstadt, beide an der Havel.
— Wittenberge, Bahnknoten. — Neuruppin (Bilderbogen), nördlich Schloß Rheins -
berg (Friedr. d. Gr.), südlich Fehrbellin (18. Juni 1675). — In der Uckermark Prenzlau.
— Eberswalde A, am Finowkanal, Forstakademie. — Ganz im Süden Sperenberg
(Salzlager); Luckenwalde, nahe den: Fläming, Tuchweberei; Jüterbog; Dennewitz
(1813); Treuenbrietzen.
Rgbz. Frankfurt a. £).: Frankfurt a. O. G. — Ostlich davon Kunersdorf (1759). — In der
Neumark die Festung Küstrin 0, wo an der Oder? — Nördl. Zorndorf (1758). —
Landsberg an der Warthe Hauptort des Warthebruchs. — In der Niederlausitz
Tuchmacherstädte: Kottbus E an? — Forst und Guben, je [3 an? — Krossen an der
Bobermündung. — Rechts der Oder Züllichau. — Am Spreewalde Lübben, in ihm
Lübbenau.
§ 506. Provinz Pommern (30 Tsd. qkm, l3/4 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 361.
2. Wirtschaftliches (§ 361.6). a) Landwirtschast: Pommern gehört nicht zu den bevor-
zugten Teilen Preußens. Fruchtbar sind nur Vorpommern (das Stück links von der Oder),
das Odertal und einige Gebiete im hinterpommerschen Vorland; auf dem meist sandigen
Höhenrücken befinden sich große, dürftige Weiden (Schaf- und Gänsezucht!). Pommern
hat unter allen Provinzen den meisten Großgrundbesitz, d) Die Industrie ist nur in Stettin
von Bedeutung (Werft „Vulkan"), c) Der Handel ist infolge der Seelage und der Oder
lebhaft.
3. Städte (s. Skizze 191). Rgbz.stettin: Stettin H, an? erster Seehasen Preußens (Getreide,
Holz n. a.), Berlins Seehafen; Schiffbau (Werft „Vulkan"). — Stettins Vorhafen ist die
Festung Swinemünde auf Usedom. — Benachbart die Badeorte Heringsdorf und
Misdroy. — Stargard A (15. Meridian, Mitteleurop. Zeit!). — In Vorpommern
Anklam an der Peene.
Rgbz. Stralsund: Stralsund A, alte Hansastadt mit prächtigen mittelalterlichen Bauten;
Eisenbahnfähre nach Rügen. 1628 und 1809! — Greifswald Q, Universität. — Auf Rü-
gen das Seebad Saßnitz, Fährverbindung mit Schweden (Trelleborg).
Rgbz. Köslin: Köslin Q- — Kolberg A, an der Persante, Bad. 1806—1807! — Stolp
A an der Stolpe. — Südlich davon Bismarcks Schloß Varzin.
§ 507. Provinz Posen (29 Tsd. qkm, 2 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 362.
2. Wirtschaftliches (§ 362.6). a) Landwirtschaft: Da von den Platten der Decksand
meist wieder abgetragen wurde, so ist Posen im allgemeinen fruchtbar, am fruchtbarsten im
Nordosten. Sehr fruchtbar find auch die kultivierten Brüche (Netze- und Obrabruch). Außer
Getreide werden Zuckerrüben, Hanf und Hopfen gebaut. Mit dem Großgrundbesitz folgt
Posen gleich auf Pommern. Ungefähr die Hälfte des Grundbesitzes ist in polnischen Händen.
Aufgabe der Ansiedelungskommifsion? b) Bergbau: Solquellen bei Hohensalza. e) Durch-
gaugshandel zwischen Deutschland und Rußland, namentlich längs des Bromberger Kanals.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rgbz Friedrich_d Friedrich Kaiser_Wilhelms Wilhelms Friedrichs Viktoria Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Rgbz Rgbz Rgbz Köslin Bismarcks_Schloß_Varzin
§ 508. Zweiter Hauptteil: Staatenkunde. 24
3. Städte (s. Skizze 191). Rgbz. Posen: Posen starke Festung an?, Bahnknoten, Uni-
versität, Erzbischosssitz, neues Königsschloß. — Ganz im Süden Lissa und Rawitsch,
Rgbz. Bromberg: Bromberg tz, an der Brahe und dem Bromberger Kanal. — Südöstl.
davon Hohensalza, Salzlager; südwestl. Gnesen A, mit dem Grabe des heil. Adalbert,
früher Erzbischofssitz. — Am Südrande der Pommerschen Seenplatte Schneidemühl Q.
§ 508. Provinz Schlesien (40 Tsd. qkm, ö1/, Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 363.
2. Wirtschaftliches (§ 363.6). Eine reich gesegnete Provinz, um deren Verlust Maria Theresia
wohl Tränen vergießen konnte, a) Landwirtschast hoch entwickelt. Lößboden links der
Oder; insonderheit Mittelschlesien die Kornkammer der Provinz. Außer Getreide und
Zuckerrüben viele Handelsgewächse: Flachs, Tabak, Zichorien. Schlesien ist die Provinz
der größten Besitzungen; der Fürst von Pleß, der Herzog von Ratibor und andere Große
besitzen Ländereien vom Umfang Schaumburg-Lippes oder der Insel Alsen (30—40 000 ha),
b) Reicher Bergbau (Oberschlesische Platte, Waldenburger Bergland). Am Gebirgs-
fuß zahlreiche Mineralquellen (z. B. Warmbrunn im Hirfchberger Kessel), c) Großartige
Judustrie, hervorgerufen zunächst durch die Triebkraft der Gebirgsbäche, durch Flachsbau
und Schafzucht, dann gefördert durch die Kohlen; Leinenindustrie am Gebirge; Tuch-
Webereien, also Wollindustrie in den Schafzuchtgebieten Niederschlesiens und in Görlitz
(vgl. auch die benachbarte brandenburgische Niederlausitz). Metallindustrie auf der Ober-
schleichen Platte. Die Zuckerfabriken an Zahl nur von denen der Provinz Sachsen über-
troffen. Glasfabriken, Tonfabriken, d) Entsprechend auch der Handel bedeutend.
3. Städte (f. Skizze 189). Rgbz. Breslau: Breslau D, Verkehrsknoten in der Mitte der
reichen Provinz, an?, schnell gewachsen, drittgrößte Stadt Preußens (zweitgrößte jetzt
Köln); Schloß, Universität, Fürstbischofssitz; lebhafte Industrie, große Märkte ähnlich den
Leipziger Messen (Wolle, Flachs, Honig). — Im dichtbesiedelten, industriereichen Walden-
burger Berglande (Kohlenlager!) viele Weberorte (schles. Leinen, Tuch): Waldenburg
O/ (benachbart Bad Salzbrunn), Striegau Q, Schweidnitz A/ an der Weistritz, westlich
vom Zobten. Auch Reichenbach Q und Langenbielau (langgestrecktes Dorf von Q)
treiben viel Leinenweberei. — Glatz 0/ im Glatzer Gebirgskessel, Festung an? — Inder
Nähe Bad Reinerz. — An der Oder Brieg A, östlich von ihr Ols. — Schlachtörter:
Zeuthen, westl. von Breslau, 5. Dez. 1757; Mollwitz, westl. von Brieg, 1741.
Rgbz. Liegnitz: Liegnitz an der Katzbach, das „schlesische Erfurt" (Gärtnereien). Blücher
1813! — Glogan Q, Festung an? — Im Norden Grünberg Q, nördlichster Weinbau. —
In der Oberlausitz Görlitz an? (15. Meridian!), Tuchweberei. — Bunzlau am Bober,
Töpfereien (Bnnzlaner Geschirr). — Hirschberg Q im Hirfchberger Kessel am Fnße des
Riesengebirges und Landeshut 0 sind Weberstädte am Bober (Leinen). — Südwestl.
von Hirschberg das Bad Warmbrunn. — Südl. von Liegnitz Hohenfriedberg, 1745!
Rgbz. Oppeln: Oppeln /X, an? Auf der eisen-, zink- und namentlich kohlenreichen Oberschle-
sischen Platte zahlreiche dicht gedrängte Industriestädte: Königshütte, Benthen,
Gleiwitz, Zabrze (ein Dorf), alle je Kattowitz □, Myslowitz Q, Zaborze A-
— An der Oder Kofel (Mündung des Klodnitzkanals) und Ratibor A- — Neiße A
in webe- und glasindustriereicher Umgebung, Festung an?
§ 509. Provinz Westprenßen (26 Tsd. qkm, i3/4 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 364.
2. Wirtschaftliches (§ 364.6). a) Landwirtschaft: Fruchtbarkeit sehr verschieden; über-
aus groß ist sie im Werder, gut auch im Weichseltal und östlich davon, sehr gering aber in
„Pommerellen", dem Anteil am Pommerschen Landrücken (Tucheler Heide ein Kiefernwald),
b) Industrie: In Danzig eine Kaiserliche und die Schichausche Werft, c) Handel infolge
der Seelage, des Weichselstromes und des Oberländischen Kanals lebhaft (Danzig als Hansa-
stadt gleich Lübeck mit ruhmvoller Vergangenheit).
3. Städte (s. Skizze 191). Rgbz. Danzig: Danzig H, an der Mündung der Mottlau in einen
(jetzt toten) Arm der Weichsel; Reichskriegshafen, starke Festung, Seehandelsstadt (Ge-
treide. Holz Meichselslößerei^), Technische Hochschule, große Werften (die Kaiserliche und
die Schichausche); köstliche alte Bauten (Rathaus, Marienkirche, Frauengasse). Ehemals
eine mächtige Hansastadt. — Danzigs Seehafen ist Neufahrwasser, diesem benachbart
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
25 Einpräge- und Wiederholungsheft,. § 510.
die kleine Festung Weichselmünde (die Weichsel mündet jetzt bei Schiewenhorst). —
Nordöstl. v. Danzig Oliva, 1660! und das Seebad Zoppot. — Bei Dirschau O zwei
mächtige Weichselbrücken. — An der Nogat Marienburg O• Das herrliche mittelalterliche
Schloß war früher die Residenz des Ordensmeisters vom Deutschen Ritterorden. — El-
ling G nahe dem Frischen Haff am Flüßchen Etting, das den Oberländischen Kanal auf-
nimmt. — Zwischen Danzig, Marienburg und Elbing das ungemein fruchtbare Weichsel-
delta, das Werder. — Am Frischen Haff das kaiserliche Gut und Schloß Kadinen.
Rgbz. Marienwerder: Marienwerder O, rechts der Weichsel. — Graudenz Q mit der Fe-
stung Eourbiöre, an?, 1807! — Im fruchtbaren Kulmerlande das kleine Kulm und he starke
Festung Thorn E an?, nahe der Grenze. — In der Tncheler Heide das kleine Tuchel.
§ 510. Provinz Ostpreußen (37 Tsd. qkm, 2 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 365.
2. Wirtschaftliches (§ 365.6). a) Landwirtschaft: Am fruchtbarsten in dem Gebiet süd-
lich am Pregel; an der Memel ausgedehnte Wiesen. Unfruchtbar der Rücken und die Neh-
rungen mit ihren Dünen. Das Klima ungünstig, nähert sich schon dem russischen Binnen-
klima mit seinen eisigen Wintern und seinen heißen Sommern (auch in Westpreußen und
Posen macht sich dieser Übergang schon bemerkbar) Einige gewaltige Wälder. Die Pferde -
zncht steht in Preußen an erster Stelle (berühmtes Pferdegestüt in Trakehnen im Osten).
b) Bergbau: Bernsteingewinnung im Samland (die Halbinsel zwischen den Hassen).
c) Handel infolge der Seelage nicht unbedeutend.
3. Städte (s. Skizze 191). Rgbz. Königsberg: Königsberg H, lebhafte Handelsstadt (Holz,
Flachs, Getreide aus Rußland) und starke Festung am?, Universität, Kwmmgsstadt; ge-
gründet vom Deutschen Ritterorden. Im ehrwürdigen Schlosse setzte sich Friedrich I. die
Königskrone auf (18. Jan. 1701). — Tiefer Seekanal durchs Haff zur Ostsee, geschützt durch
die kleine Festung Pillau (1806!). — Frauenburg am Frischen Haff (Kopernikus!) ist
Sitz des Bischofs von Ermeland. — Memel Q, am Ausgang des Kurischen Haffs, nörd-
lichster Seehafen Deutschlands, Holzausfuhr aus Rußland (Njemen!). Das preußische
Königspaar 1806—1807! — Südöstlich von Königsberg: Preußisch-Eylau und Fried -
land, 1807!
Rgbz. Gumbinnen: Gumbinnen, im Osten, Beamtenstadt. Ostwärts das -größte preußische
Landesgestüt, Trakehnen (Trakehner Pferde); Eydtkuhnen, Grenz- und Zollort. —
Jnsterburg A, an der Vereinigung der Pregelquellslüsse, Bahnknoten. — Tilsit Q,
an? Holz- und Getreidehandel; Friede 1807. — Südlich von Gumbinnen in der Ro minter
Heide das kaiserliche Jagdhaus Theerbude.
Rgbz. Allenstein: Allenstein A, an der Alle, Bahnknoten. — In der seenreichen „Masurischen
Schweiz" nur kleine Landstädte. — Südlich von Allenstein Tannenberg, 1410!, nord-
westlich Mohrungen, Herders Geburtsort.
§ 511. Königreich Bayern (76 Tsd. qkm, 7 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 367.
2. Wirtschaftliches (§ 367.6). a) Landwirtschaft: Am fruchtbarsten Niederbayern
(bayrische Kornkammer), das Mittelmainbecken mit dem Bamberger Kessel und die Rhein-
Pfalz. Außer Getreide wird viel Hopfen gebaut (namentlich im Süden der Rednitzmulde
und in der Gegend von Landshut an der Isar; in der Rheinpfalz Tabakbau). — Großer
Wiesenreichtum, infolgedessen hervorragende Viehzucht, b) Bergbau: Salz in der
Südostecke (bei Berchtesgaden und Reichenhall), Graphit im Böhmerwald, Lithographie-
stein bei Solnhosen. c) Industrie nicht bedeutend, auf einzelne Städte beschränkt (z. B.
Augsburg, Nürnberg, München). Hervorragend Bierbrauerei in München, Augsburg,
Erlangen (nördlich von Nürnberg), Kulmbach am Weißen Main; viele Glasfabriken am
Böhmerwald. d) Handel nicht sehr lebhaft (im Mittelalter waren Augsburg, Nürnberg
und Regensburg die ersten Handelsplätze Deutschlands).
3. Städte. Kreis Oberbahern: München ^ (600 000 Einw.), an?, von Mönchen gegründet,
Deutschlands höchstgelegene Großstadt, in unfruchtbarer Umgebung (Gletscher-Geröllboden),
sammelt den Verkehr der bayrischen Hochebene; Eisenbahnknoten Mitteleuropas (Paris-
Wien-Konstantinopel; seit 1867 für den größten Teil Deutschlands der Schlüssel zu Italien;
Berlin-Bremen-Jtalien), daher riesig gewachsen (Augsburg und Nürnberg sind weit über-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
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TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]